Uni bestätigt besseres Tierwohl bei Hütthalers Hofkultur

Bereits seit 2016 arbeiten wir als Fleischerei mit der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) im Bezug auf unsere Tierwohl-Initiative intensiv zusammen. Wir wollten beide wissen, ob es den Tieren nachweislich wohltut oder dies nur ein subjektives Empfinden ist. Diese Fragestellung bildete auch die Grundlage für die Masterarbeit von BOKU-Mitarbeiterin Cäcilia Wimmler. Ziel ihrer Arbeit ist es, das Tierwohl von Hofkultur Schweinen zu beurteilen und mit konventionellen Tieren zu vergleichen.

Umfassende Hofkultur-Grundsätze kommen bei den Schweinen gut an!
Damit alle Tiere der Hofkultur eine artgemäße und gesundheitsfördernde Tierhaltung erfahren, wurden eigene Grundsätze verfasst und auf unseren Partnerhöfen umgesetzt.

Auch beim Transport und auf unserem hauseigenen Schlachthof gelten umfangreiche Vorgaben, um so einen würdevollen Umgang mit dem Tier entlang der gesamten Wertschöpfungskette garantieren zu können. Zusätzlich zur internen Qualitätskontrolle wird die Einhaltung der Hofkultur-Grundsätze auch von einer unabhängigen externen Kontrollstelle geprüft.

Artgemäße Tierhaltung im Fokus
Um die Effekte der Hofkultur besser beurteilen zu können, definierte Cäcilia Wimmler gemeinsam mit ExpertInnen und LandwirtInnen eine Reihe von Tierwohl-Indikatoren. Dazu wurden tierbezogene Parameter, wie zum Beispiel Verletzungen, Sauberkeit und Verhalten der Tiere festgelegt. Untersucht wurden diese an insgesamt rund 3400 Mastschweinen aus Betrieben der Hofkultur und der konventionellen Landwirtschaft. Die Datenerhebung erfolgte zum einen auf den Bauernhöfen und zum anderen auf unserem Schlachthof in Schwanenstadt.

Wissenschaftliche Arbeit mit positiven Ergebnissen!
Die Masterarbeit ergab in vielen Bereichen eine Verbesserung der Tiergesundheit und des Tierwohls auf Hütthalers Hofkultur-Betrieben im Vergleich zu konventionellen Betrieben. So zeigen die Hofkultur-Schweine tendenziell weniger Verletzungen und können ihr arteigenes Verhalten optimal ausleben. Bedingt durch die großzügig eingestreuten Stallungen haben sie zum Beispiel weniger Schwellungen an den Beinen als ihre konventionellen Artgenossen und genießen einen besseren Liegekomfort. Da die Hofkultur-Schweine aufgrund ihres Auslaufs viele Umweltwelteindrücke gewöhnt sind, kurze Transportwege erfahren und bis einschließlich des Schlachthofes schmerzhafte Treibhilfen nicht kennenlernen, zeigen sie deutlich weniger Stressverhalten vor der Schlachtung. Untermauert wurde jene Erkenntnis auch bei der abschließenden Fleischuntersuchung – der Anteil an Schweinen mit einem Fleisch-pH-Wert unter 6.0 ist bei den Hofkultur-Tieren signifikant geringer als bei konventionellen – ein weiterer Indiz für weniger Stress.

Bestätigung unserer visionären Initiative
Unser Hofkultur-Projektleiter, Tierarzt Mag. Dominik Eckl,  ist von den interessanten Forschungsergebnissen beeindruckt: „Die Ergebnisse sind noch positiver ausgefallen als wir vermutet haben. Um der Verantwortung gegenüber dem Wohl der Nutztiere gerecht zu werden, muss ein Umdenken in der Landwirtschaft stattfinden. Die Ergebnisse der Masterarbeit zeigen doch deutlich, dass die Hofkultur-Grundsätze dem Tierwohl dienen. Schlussendlich wirkt sich das auch auf die Produkt- und Produktionsqualität unserer Nahrungsmittel aus.“

Masterarbeit stößt auf europaweites (!) Interesse

Cäcilia Wimmler wurde mit ihrer inhaltsreichen Arbeit bereits europaweit gewürdigt. Sie erhielt eines der begehrten Stipendien der Universities Federation for Animal Welfare (UFAW), einer britischen Tierwohl-Organisation, die im Bereich der Tierwohl-Forschung und -Bildung weltweit eine Vorreiterrolle einnimmt. „Ich hoffe, dass die Ergebnisse dieser Arbeit in zukünftigen Diskussionen mit LandwirtInnen, Schlachtunternehmen und Stakeholdern zur Weiterentwicklung dieses und künftiger Projekte beitragen können. Zusammenfassend zeigt sich das Potential der umgesetzten Hofkultur-Standards für eine Tierhaltung, die das Wesen und die Integrität der Schweine anerkennt, dabei die Gesundheit der Tiere nicht außer Acht lässt und die Bedürfnisse der Tiere als fühlende Wesen berücksichtigt“, resümiert Cäcilia Wimmler.

Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal bei Cäcilia „Cilli“ Wimmler für die nette Zusammenarbeit bedanken und wünschen ihr noch sehr viel Erfolg für die Zukunft!

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Information zur wissenschaftlichen Arbeit

Cäcilia Wimmler hat ihre Masterarbeit im Sommer 2018 unter dem Titel „Intensively kept and still high welfare? Evaluation of a new Austrian pig welfare initiative” abgeschlossen. Betreut wurde die wissenschaftliche Arbeit am Institut für Nutztierwissenschaften der Universität für Bodenkultur Wien von Ass.Prof. Dr. Christine Leeb, Dipl.-Biol. Anke Gutmann und Univ.Prof. Dr. Christoph Winckler. Die vollständige Arbeit wird Mitte September veröffentlicht und auf der Homepage der BOKU Wien zur Verfügung gestellt: https://www.boku.ac.at/

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